Berichte über gerichtliche Klagen bei den verschiedensten Bistümern mehren sich deutlich – einzelne Betroffene fordern massiv höhere Zahlungen für die an ihnen begangenen Verbrechen.
Der Betroffenenrat Nord hat die Bischöfe der Metropolie im Herbst letzten Jahres aufgefordert, sich für eine Erhöhung der Zahlungen in Anerkennung des Leids bei der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) auszusprechen:
„Wer die Kraft hat, einen Widerspruch zu stellen, erneut monatelang im Ungewissen zu verharren und auf eine Antwort zu warten, kann auf höhere Zahlungen infolge des „Menne-Urteils“ hoffen. Den anderen Betroffenen, den Kraftlosen, wird dies nicht zuteil.“
(Zitat aus unserer Stellungnahme vom 18.10.2023 an die Bischöfe)
Deshalb haben wir nachdrücklich vorgeschlagen, die Zahlungen für alle Betroffenen, die bisher Zahlungen erhalten haben, um den Faktor X zu erhöhen. Dieser Weg gleicht einem kollektiven, zivilrechtlich geschlossenen Vergleich! So könnte der besonders für Betroffene kosten-, nerven- und zeitintensive Weg einer Klage in vielen
Fällen vermieden werden. Der Weg der Klage stände dennoch offen – für die, die ihn gehen können und wollen.
Nimmt man den Fall „Menne“ als Bezugsrahmen, so liegt der Faktor zwischen Anerkennungszahlung und Urteil bei 12. Nimmt man die Zahlung von 300.000 Euro (statt der bisherigen 50.000 Euro) als neuen Maßstab, so liegt der Faktor immer noch bei 6.
Damit lägen die Zahlungen in dem Bereich, den auch die Kommission um Prof. Rixen im September 2019 vorgeschlagen hat – zwischen 40.000 Euro und 400.000 Euro (im Einzelfall höher).
Diesen Vorschlag legen wir den Bischöfen der Metropolie erneut ans Herz:
„Setzen Sie sich in der DBK nachdrücklich für alle Betroffenen ein! Ein deutliches, positives Zeichen Ihrerseits ist an der Zeit – für die Betroffenen und Ihre Kirche!“
Viele Betroffene sind hochbetagt, massiv traumatisiert und am Ende ihrer Kraft.
Mit freundlichen Grüßen
Ilona Düing, Rudolf Kastelik, Nicolas Knuth, Raphael Ohlms,
Andreas Peters, Nicole Sacha, Eva Stuhlmann, Norbert Thewes