Mit der Anzeige Anfang Dezember 2022 bei Erzbischof Heße wollte der Betroffenenrat Nord Bischof Bode daran erinnern, nicht täter-, sondern betroffenenorientiert zu handeln und persönlich Verantwortung zu übernehmen. Uns ist bewusst, dass dies zugleich sein Ansehen als volksnaher Bischof erschüttert hat.
Nun hat Bischof Bode endlich Verantwortung übernommen und seinen Rücktritt erklärt, den Papst Franziskus heute angenommen hat. Dies sehen wir als Betroffenenrat Nord als wegweisenden Schritt in die richtige Richtung!
Wir sind sehr zuversichtlich, dass der Aufarbeitungs- und Schutzprozess, der im Bistum Osnabrück durch Bischof Bode 2019 installiert wurde, auch weiterhin konstruktiv und zielgerichtet verfolgt wird. Aktuelle Hinweise dazu sind die Ausschreibung der neuen Ombudsstelle und das Inauftraggeben der wissenschaftlichen Studie zu geistlichem Missbrauch in Zusammenarbeit mit dem Bistum Münster.
Norbert Thewes, ein Sprecher des Betroffenenrat Nord, ist überzeugt: „Der Schutzprozess im Bistum Osnabrück ist mittlerweile so gut etabliert und gefestigt, dass er ungeachtet der Vakanzzeit weiter seinen Beitrag dazu leisten wird, um im Bistum Osnabrück wirksam gegen sexualisierte Gewalt und geistlichen Missbrauch vorzugehen. Maßnahmen zur Prävention, Intervention und Aufarbeitung sind durch die Verantwortlichen des Schutzprozesses im Bistum Osnabrück auf einem guten Weg!“
Raphael Ohlms, ebenfalls Sprecher des Betroffenenrat Nord, ergänzt: „Unsere guten Kontakte und unser Austausch mit der Monitoringgruppe und der AG „Betroffene hören und begleiten“ machen uns berechtigte Hoffnungen, dass die zuständigen Mitarbeiter:innen die Perspektive der Betroffenen heute und auch zukünftig unter neuer Führung gut im Blick hat.“
Der Rücktritt von Bischof Bode, der gleichzeitig das Ausscheiden von Generalvikar Beckwermert bedeutet, kann zudem eine Ermutigung für Betroffene sein, jetzt ihr Schweigen zu brechen und sich zu offenbaren – einige Betroffene aus dem Bistum Osnabrück äußerten sich uns gegenüber entsprechend.
Das letztendlich konsequente Handeln von Bischof Bode sollte Vorbild für andere Verantwortungsträger in den Bistümern der DBK sein!